"Raum ist eine Art Behälter für Materie und Felder, in dem sich alle physikalischen Vorgänge abspielen."

Albert Einstein

Bei unserer Residenz auf Schloss Bröllin e.V. vermaßen wir den immateriellen Datenraum Bröllin_1, das WIFI-Netz des Gutshofes. Wir unternahmen hierfür zeitversetzt vier Messungen mit  unseren vier unterschiedlichen Smartphones. Beeinflusst von der Qualität der Handys, der aktuellen Datenauslastung, dem Wetter und der Beschaffenheit der Wände, erzielten wir sich teils überschneidende, teils stark voneinander abweichende Ergebnisse.

Zur Erfassung gingen wir vom Schloss aus, soweit, bis das Signal verschwand. Dort setzten wir analog eine Markierung und begannen leicht versetzt von vorn. Auf diese Weise entstanden vier, mit kleinen Pflöcken, Äpfeln, Weidenruten und Schilfrohren abgesteckte Routen. 

Abschließend liefen wir die Markierungen ab und trackten unsere Spuren mit einer App. Die entstandenen GPS-Daten luden wir in Google Maps und gaben den entstandenen Linienverläufen unterschiedliche Farben. 

Das WIFI wurde zum kartografierten Werk. Während die physisch präsenten Markierungen nur kurze Zeit überlebten, wabert vor unserem geistigen Auge eine Skulptur, deren unsichtbare Form sich stets ändert und uns über unsere Beziehung zu materieller und immaterieller Welt nachdenken lässt. 

Zu einer Präsentation via Zoom wurden virtuelle Zuschauer*innen Teil der Inszenierung einer traditionellen Vereinssitzung, zu deren Abschluss es eine Führung entlang der WLAN-Grenze gab. Diese schlängelte sich über Hof und Garten, sowie durch Gebäude, Gebüsche und Matsch.

Außerhalb der von uns erfassten Cloud gab es keine digitalen Informationen. Sinnbildlich zeigt sich dies in Google Maps. Riesige monokulturelle Ackerflächen umschließen das Gehöft.

Die Arbeit wurde in situ geplant und durchgeführt.

mit:
Alexander Sowa
Fabian Widukind Penzkofer
Helen Weber
Kai Fischer
Tim Hasselman

Engl.

"Space is a kind of container for matter and fields, in which all physical processes take place."

Albert Einstein

We measured the dimension of an immaterial data space, whose reference point and source were the routers, as well as the repeaters spread across the site. The measurements were carried out by using our cell phones. Where the WIFI got interrupted, one was outside of the WIFI space.

Since we took our measurements at different times and the range of the WLAN is subjected to constant change, for example due to air humidity or stored moisture in walls, we took four snapshots.

We then walked the markers and tracked our traces with an app. We uploaded the resulting GPS data into Google Maps and gave them different colors.

The WIFI became a mapped work. A sculpture billows in front one' s minds eye, its invisible form constantly changes and makes us think about our relationship to material and immaterial space. The physically present markings - reeds, apples, willow rods, small stakes - survived only for a short time.

For the presentation via Zoom, participants became part of the staging of a traditional association meeting. At the end of the meeting,  a guided tour along the borders of WIFI took place. This meandered across the courtyard and garden, as well as through buildings, bushes and mud.

The WIFI island can be emblematically can be seen in Google Maps. Huge monocultural farmlands surround the homestead.

The work was planned and carried out in situ.